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Bürgerverein Gangolf, II. Distrikt, e.V., gegr. 1908

Von der „Gärtnerstadt“ geprägt - Der Bürgerverein Gangolf II. Distrikt besteht seit fast 102 Jahren

Das Bamberger Tagblatt berichtet am 12. März 1908 nüchtern und sachlich: “Bürgerverein II. Distrikt. Unter diesem Namen hat sich gestern abends in der Brauerei Maisel ein Verein zur Wahrung der Interessen des II. Distrikts (ohne innere Grenze, also des ganzen Gebietes rechts der Regnitz) konstituiert. Aufnahmsfähig sind die zur Gemeindewahl berechtigten Distriktsbewohner“.

Dies kann man als die Geburtsstunde des Bürgervereins ansehen, wenngleich es bereits zehn Jahre vorher eine „Freie Vereinigung“ gab, die auch die Wunderburg einschloss. Dort ging es um Bürgerbelange wie Versorgung mit gesundem Trinkwasser, Kanalisation und Wegverbesserung sowie die Straßenbeleuchtung und eine bessere Erschließung durch die Straßenbahn - also Versorgungs- und Verkehrsprobleme wie heute auch.

Der II. Distrikt, die Pfarrei St. Gangolf und damit das Gebiet des Bürgervereins sowie das angrenzende Gebiet im Norden und Süden werden auch als „Gärtnerstadt“ bezeichnet. Diese wurde von der UNESCO neben der Bamberger Altstadt ausdrücklich als Weltkulturerbe mit aufgenommen. Die offiziellen Grenzen des Welterbes und des Denkmalensembles umfassen den größten Teil des II. Distriktes von St. Gangolf. Dies spielt gerade für den Denkmalschutz eine große Rolle. In diesem Gebiet sind auch zwei historische Gärtnervereine beheimatet, deren Abgrenzung etwa in der Mitte des II. Distrikts verläuft. Es sind dies der „Obere“ und der „Untere Gärtnerverein“. In der Mittelstraße ist das Gärtner- und Häckermuseum angesiedelt.

Heute versucht der Bürgerverein die neuen Bewohner von „Bamberg Mitte“ zu integrieren. Die Satzung sieht den Verein als Ansprechpartner für alle „BürgerInnen“ und sorgt dafür, dass seine Erlöse aus dem Adventskonzert, der Schlachtschlüssel, dem Schafkopfturnier und dem Lindenfest regelmäßig sozialen oder denkmalpflegerischen Einrichtungen wie Schulen, Kindergarten oder Skulpturen (Strahlenkranz des Hl. Sebastian) zukommen. Der Bürgerverein ist fest verankert im Stadtteilprojekt „Aktive Mitte“, wo es um Verkehrsplanungen, Verbesserung der Lebensqualität und Beendung der Leerstände im Stadtteil geht.