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Parkraummanagement

Das Angebot und die Bereitstellung an Parkplätzen ist eine wichtige Einflussgröße auf die Wahl der Verkehrsmittel. Kann ein Autofahrer damit rechnen, dass er am Fahrtziel für seinen Pkw eine preisgünstige Abstellmöglichkeit findet, so wird er in der Regel selbst bei einem günstigen ÖPNV-Angebot mit dem Auto fahren. Die Auswirkungen einer solchen Verkehrsmittelwahl machen sich vor allem in den stark verdichteten Straßenräumen der Kernstadt bemerkbar. Somit gilt die Parkraumbewirtschaftung als wichtiger Bestandteil des Push+Pull-Ansatzes in der Verkehrsentwicklungsplanung.

Kurzzeitstellplätze im Straßenraum sind im Vergleich zu den Parkhäusern teurer und außerdem je nach Zone auf eine bestimmte Parkdauer beschränkt. Je näher der Stellplatz zum Zentrum gelegen, desto höher sind die Gebühren.

Das Parkraumangebot setzt sich aus der Anzahl der Stellplätze und deren Bewirtschaftungsform zusammen.

1993 wurde das Konzept einer flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung in Bamberg eingeführt. Auf Basis der Parkgebühren-Ordnung aus dem Jahr 2002 werden die Kurzzeitstellplätze der Innenstadt bewirtschaftet.

Das Nutzerverhalten und die Wahrnehmung darüber, wie die Innenstadt von Bamberg erreichbar ist, wurden in einer Haushalsbefragung 2007 festgestellt. Die Ergebnisse zum Themenbereich Parken sind wichtige Grundlage für das Parkraumbewirtschaftungskonzept.

Parkraumbewirtschaftungskonzept 2009

Eine Frage stand im Mittelpunkt: Wie viel „Motorisierten Individualverkehr“ verträgt die Innenstadt?

Bereits heute beeinträchtigen Lärm- und Abgasemissionen die Aufenthalts-, Erlebnis- und Wohnqualität im Herzen des Welterbes enorm. Für Abhilfe soll die Neuordnung und noch konsequentere Bewirtschaftung des ruhenden Verkehrs sorgen. Ziel der Planungen ist es, die unnötige Parkplatzsuche wegen vereinzelter Kurzzeitstellplätze einzudämmen und den Verkehr gleich zu den rund 3300 Stellplätzen in innenstadtnahen öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern zu leiten.

Ziele und Leitgedanken

  • Einfache und klare Kommunikation – z. B. durch eingängige Zonengrenzen
  • Reduktion des Parksuchverkehrs durch Führung über das Parkleitsystem zu Parkhäusern, Tiefgaragen und P+R-Anlagen
  • Verlagerung des oberirdischen Parkraums von innen nach außen
  • Aufwertung des öffentlichen Raums
  • Parkdauer von außen nach innen verkürzen
  • Tarife von außen nach innen verteuern
  • Parkhäuser preisgünstiger bewirtschaften, als Stellplätze im Straßenraum. Der Vorteil ist, dass im Parkhäusern und Tiefgaragen die Parkdauer nicht auf eine bestimmte Zeit beschränkt ist.

Die Priorität und der Schwerpunkt des Finanzmitteleinsatzes der Stadt Bamberg lag nach dem grundsätzlichen Beschluss Ende 2009 in anderen Bereichen. So wurden nur wenige Maßnahmen der stufenweisen Reduzierung von Kurzzeitstellplätzen innerhalb des innerstädtischen Rings, zu Gunsten von Aufenthaltsqualität durch Verkehrsberuhigung für alle und mehr Bewohnerstellplätze, umgesetzt. Dazu zählen die Umgestaltung Tränkgasse und Vorderer Graben / Hauptwachstraße / Heinrichsdamm. Im Bereich Südliche Promenade konnten bisher die Ziele nur teilweise zu Gunsten einer besseren Verknüpfung der ÖPNV-Anbieter erreicht werden.

Von dieser Politik sind auch die zusätzlichen Maßnahmen am Rand der Innenstadt betroffen. So wurden in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt noch keine neuen Kurzparkmöglichkeiten mit einer möglichen Parkdauer von zwei bzw. drei Stunden geschaffen. In Lange Straße und Am Kranen wurde die Umgestaltung, am Holzmarkt/Heumarkt und Nördliche Promenade die Umnutzung zu mehr Bewohnerstellplätzen noch nicht umgesetzt.

Diese Maßnahmen eröffnen Chancen zur attraktiven Umgestaltung der öffentlichen Räume zum Wohl von Kunden, Gästen und Bewohnern. Sie steigern nicht nur die Anziehungskraft der Innenstadt für alle Nutzergruppen, sondern kommen auch der nachhaltigen Pflege des Weltkulturerbes zugute.