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Treidelpfad und Uferwege

In der ganzen Stadtentwicklungsgeschichte von Bamberg spielt der Fluss als Verkehrsweg eine große Rolle. Demzufolge kam auch dem Treideln jahrhundertlang eine hohe Bedeutung zu.

Von Bug abwärts verlief der Treidelpfad am linken Flussufer. Auf Höhe der Villa Concordia wechselte der Weg das Ufer und folgte dem linken Ufer der Schleuse 100 und weiter am linken Ufer des Ludwig-Donau-Main-Kanals.

Vor Schloss Geyerswörth wechselte er auf das rechte Ufer und vom Kranen wieder zurück nach links. Ab der Kasernstraße flussabwärts verlief der Treidelpfad oder Leinritt wieder am linken Flussufer.

Fast der gesamte historische Wegverlauf hat sich nach Ende der Treidelära zu attraktiven Rad- und Fußwegen am Wasser entwickelt. Eine Ausnahme bildete allerdings der Abschnitt von der Schleuse 100 bis zum Stadtbad (heute: Tourismus & Kongress Service Bamberg): In diesem Bereich bestand viele Jahre nur ein kleiner Trampelpfad, der zudem nicht durchgehend öffentlich zugänglich war.

Mit dem Projekt des „Treidelpfades“ wurde genau dieser Abschnitt sorgsam wieder freigelegt und in zeitgemäßer Belagsoberfläche der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Abschnitte der gepflasterten Böschung des Ludwig-Kanals wurden vom Bewuchs befreit und wieder sichtbar gemacht. Neue Bänke und Abfalleimer wurden aufgestellt. Die angrenzenden Privatanwesen wurden behutsam mit Mauern oder Zäunen abgegrenzt. So wurde einer der schönsten Uferabschnitte Bambergs den Bürgerinnen und Bürgern zurückgegeben.

Diese Maßnahme im Sanierungsgebiet “Geyerswörth“ wurde im Rahmen der Bund-Länder-Städtebauförderung aus Mitteln des Programms „Städtebaulicher Denkmalschutz“ gefördert.

Das Projekt „Uferwege“ findet sich weiter flussabwärts zwischen Markusbrücke und Europabrücke am rechten Flussufer. In diesem Flussabschnitt war und ist der Treidelpfad am linken Ufer. Daher trägt der neue Weg nicht die Bezeichnung „Treidelpfad“, sondern „Uferweg“. Städtebauliche Zielsetzung in diesem Bereich ist es, das Stadtumbaugebiet der “Erba“ möglichst attraktiv und eng mit der Innenstadt zu verknüpfen und dabei zugleich den Straßenverkehr komplett zu umgehen.

So wurden an der Markusbrücke zwei Treppenabgänge geschaffen, die auch mit Schieberampen ausgestattet sind. Der neue Weg verläuft dann in unmittelbarer Ufernähe bis zur Konzerthalle.

Der Wegabschnitt entlang der Konzerthalle und des Kongresshotels konnte bereits vor Jahren im Sanierungsgebiet “An der Mußstraße“ erfolgreich verwirklicht werden.

Vom Quartierspark an der Mußstraße wiederum bis auf Höhe des Anwesens Am Weidenufer 63 wurde ein vollkommen neuer Uferweg kleinteilig in die vorhandene Vegetation eingebettet.

Der letzte Abschnitt vom Anwesen Am Weidenufer 63 bis zur Europabrücke bestand schon vorher, wurde nunmehr aber vollkommen neu gestaltet. Die Flusslandschaft wurde besonders stark in die Gestaltung einbezogen. Eine Ausstiegsstelle für Kajakfahrer wurde ebenso integriert wie eine Kneippanlage. In diesem Abschnitt wurde auch das Tschernobyl-Mahnmal von Jin Mo Kang aufgestellt.

Weiter flussabwärts führt der Weg über den neuen Altarmsteg in das Gelände der Erba hinein und schafft somit die Anbindung dieses neuen Stadtteils und Stadtparks an die Innenstadt.

Auch bei diesen Wegen wurden neue Bänke und Abfalleimer aufgestellt. Die angrenzenden Privatanwesen wurden behutsam mit Mauern und Zäunen abgegrenzt.

Diese Maßnahme im Stadtumbau-Gebiet „Nördliche Insel“ wurde im Rahmen der Bund-Länder-Städtebauförderung aus Mitteln des Programms “Stadtumbau-West“ gefördert.

Treidelpfad und Uferwege zusammen dienen dem übergeordneten städtebaulichen Gesamtziel, den „Hain“ am Südende der Bamberger Regnitzinsel und den „Erba-Park“ am Nordende der Bamberger Regnitzinsel für sanfte Verkehrsmittel attraktiv miteinander zu verknüpfen. Dieses Ziel hatte die Stadt Bamberg bereits im Zuge ihrer Bewerbung um die Landesgartenschau 2012 Externer Link formuliert. Daher lag die Umsetzung dieser Maßnahmen in den Händen der Landesgartenschau GmbH.

Auf Höhe der Villa Concordia fehlt nun noch die Verknüpfung der Treidelpfade zwischen den beiden Flussufern. Daher plant der Bürgerverein Bamberg-Mitte Externer Link an dieser Stelle die Errichtung einer Fährverbindung. Aus Sicht der Stadtgestaltung ist dies eine weitere Bereicherung des Zusammenspiels von Fluss und Ufern in Bamberg.