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Datum: 28.09.2023

Für die Sportvereine: Bamberg richtet Resolution an die Staatsregierung

Stadtspitze und Kandidat:innen bei der Landtagswahl fordern eine Erhöhung der ungerechten Sportstättenförderung

Auf Kritik stößt das bestehende Sonderförderprogramm „Sportstättenbau“ des Bayerischen Innenministeriums im Bamberger Rathaus und bei den Sportvereinen in der Stadt. Während in den anderen kreisfreien Städten Oberfrankens – Bayreuth, Coburg und Hof – großzügig finanziell unterstützt wird, nämlich mit bis zu 55 Prozent, bleibt es in Bamberg bei der Standardförderung von maximal 20 Prozent. „Das ist eine Ungerechtigkeit, die es den Vereinen in Bamberg erschwert, ihre Sportstätten instandzuhalten und ihre Angebote für die Bürgerschaft zu sichern“, erklärten Oberbürgermeister Andreas Starke und Bürgermeister Jonas Glüsenkamp.

Die Stadtspitze will den Worten auch Taten folgen lassen: Es wurde eine Resolution aufgesetzt und unterschrieben, die von der Bayerischen Staatsregierung fordert, die Berechnungsgrundlagen für das Sonderförderprogramm „sofort zu überarbeiten und die Fördersätze für die Stadt Bamberg anzuheben“. Diesen Forderungen der Stadt Bamberg schließen sich auch fünf Politiker:innen an, die bei der Landtagswahl am 8. Oktober 2023 kandidieren. Dabei handelt es sich um Ursula Sowa (Bündnis 90/Die Grünen), Claudia John (Freie Wähler), Eva Jutzler (SPD), Ralf Stöcklein (FDP) und Jan Jaegers (Die Linke). OB Starke: „Unsere Sportvereine liegen uns am Herzen, deswegen wollen wir sie stärken.“

Die erhöhten Fördersätze von bis zu 55 Prozent richten sich nach der Wirtschaftskraft der jeweiligen Kommune. Es liegt nahe, die Steuerkraft der oberfränkischen Städte als Grundlage für die Einordnung zu nehmen, allerdings sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Denn die Städte Coburg (2.758,30 Euro) und Bayreuth (1.620,74 Euro) schneiden bei der Steuerkraft pro Kopf klar besser ab als Bamberg (1.317,81 Euro) und erhalten ebenso den höheren Förderbetrag wie das Schlusslicht in dieser Liste, die kreisfreie Stadt Hof (982,51 Euro). „Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Sportvereine unserer Stadt auf Grund dieser Zahlen und anderer, besonderer Belastungen für unsere Stadt nicht ebenfalls von dem seit 2019 laufenden Sonderförderprogramm profitieren können“, betonten die städtischen Vertreter. Selbst Gemeinden im Landkreis Bamberg (z.B. Heiligenstadt, Kemmern, Memmelsdorf, Oberhaid) können Förderquoten von bis zu 55 Prozent erreichen, während Bamberg nur die Regelförderung erhält.

Besondere Herausforderungen

Dies sei insbesondere deshalb unverständlich, weil die Regierung von Oberfranken jedes Jahr eine Einnahmeschwäche im Haushalt der Stadt Bamberg gemessen an ihren Ausgaben feststellt und eine Konsolidierung bei den freiwilligen Leistungen anmahnt. Zugleich ist die Stadt durch die Konversion, ihr Weltkulturerbe, den ICE-Bahnausbau, verschiedene kulturelle Einrichtungen sowie den Sanierungsdruck bei vielen Schulgebäuden besonders belastet. Fehlende Fördermittel des Freistaats für die Sportvereine darf und kann die Stadt Bamberg somit nicht durch die freiwilligen Leistungen kompensieren. „Deshalb brauchen wir zugunsten der Stadt Bamberg eine Reform“, sagte Bürgermeister Glüsenkamp.

OB Starke nahm auch die Kandidat:innen in die Pflicht, im Falle ihrer Wahl in den Landtag dieses Thema möglichst schnell anzusprechen und eine parlamentarische Initiative zu starten.